Kunstreise - Expressionismus im Norden: Emil Nolde und Ernst Ludwig Kirchner
Eine Kunstreise als Lehrveranstaltung mit Studierenden als integrativer Bestandteil des ÑÇ‘_ÌåÓýapp¹ÙÍø_ÑDz©ÊÓÑ¶ÕæÈË£¤ÊÖ»ú°æÏÂÔØs macht u.a. a. die Einzigartigkeit des Studiengangs Kultur- und Medienp?dagogik aus. Bekannte Reisen von K¨¹nstlern, Wirkungsst?tten und Motive sind Ziele der Kunstreisen. Die Expressionisten der Br¨¹cke waren auf der Suche nach dem ?Paradies¡°, dem Urspr¨¹nglichen der Kunst. Emil Nolde fand sein Paradies in Seeb¨¹ll an der Nordsee, Kirchner auf der Ostseeinsel Fehmarn.
Orte des Schaffens
Wir haben die Orte des Schaffens besucht: Seeb¨¹ll, Husum, Flensburg und einen Abstecher zu Noldes Br¨¹cke-Kollegen Ernst Ludwig Kirchner nach Fehmarn unternommen. Mit den Werken und den Orten der beiden Expressionisten haben sich die Studierenden k¨¹nstlerisch auseinandergesetzt. Entstanden sind beeindruckende Arbeiten: Malereien, Zeichnungen und Fotografien, die den Expressionismus im Norden neu interpretieren, sowie ein Audio-Feature zur Kunstreise.
Seeb¨¹ll und Emil Nolde

Emil Nolde ¨C einer der bekanntesten Expressionisten ist auch einer der eigenst?ndigsten und eigenwilligsten K¨¹nstler des deutschen Expressionismus¡®. Er ist kaum in irgendeine Kunstrichtung einzuzw?ngen. Zu vielseitig ist sein Schaffen, oft voller Gegens?tze. Vielleicht ist es auch seine Herkunft aus der d?nisch-deutschen Grenzregion, die ihn sein Deutschsein herauskehren lie?. Verheiratet war er ¨¹ber 50 Jahre mit einer d?nischen Schauspielerin. ?u?erlich betrachtet ein Widerspruch. ?berhaupt entdeckt man, je intensiver man in das Leben und Werk Noldes eintaucht, viele Widerspr¨¹che. So ist sein Oszillieren zwischen Impressionismus, Neoimpressionismus und Expressionismus genauso wie sein Leben zwischen kleinb¨¹rgerlicher Idylle und dem Leben als Malerf¨¹rst.
Eigenwillig schien er zu sein, hat er sich doch mit allen in seiner Schaffenszeit hantierenden Avantgarden ¨¹berworfen oder sich distanziert: mit der Berliner Sezession genauso wie mit den Br¨¹cke-Malern. Um Anerkennung ringend, erste Bekanntheit habend, sympathisiert Nolde mit dem aufkommenden Nationalsozialismus, wird aber dennoch von den Nationalsozialisten als ?entartet¡° diffamiert und mit Malverbot belegt. Siegfried Lenz verarbeitete dieses Geschehen in seinem Roman ?Deutschstunde¡°, in dem der Maler Max Ludwig Nansen vom Dorfpolizisten ¨¹berwacht wird. Ob Nolde tats?chlich in dieser Art ¨¹berwacht wurde, ist nicht klar. Lenz kannte folglich Noldes Biografi e, die es nat¨¹rlich nahe legt, dass Nolde, nachdem er nach dem zweiten Weltkrieg mit k¨¹nstlerischer Anerkennung reichlich bedacht wurde, kritisch zu bewertende ?u?erungen und Taten w?hrend der Nazizeit unangesprochen und unbeachtet zur¨¹ck lie?.
Nolde und die Br¨¹cke
