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Stadtbildbelebungsprojekt f¨¹r den deutschen Balladenk?nig Carl Loewe in L?bej¨¹n

Foto: Frieder Badst¨¹bner
16.06.2021

Ein Projekt der Internationalen Carl-Loewe-Gesellschaft e.V. in Zusammenarbeit mit der ÑÇ‘_ÌåÓýapp¹ÙÍø_ÑDz©ÊÓÑ¶ÕæÈË£¤ÊÖ»ú°æÏÂÔØ


L?bej¨¹n heute

St?dtebaulich ist L?bej¨¹n durch seine sehenswerte historische Altstadt gepr?gt, die durch Siedlungsbebauung in den Randbereichen erg?nzt wurde. Die Altstadt pr?sentiert sich mit ihren engen und teils steilen Gassen in einem urspr¨¹nglichen Charakter. Die beiden entscheidenden Alleinstellungsmerkmale der Stadt sind hier auf Schritt und Tritt zu entdecken: L?bej¨¹ner Porphyr und Carl Loewe.

Die meisten Stra?en und Gassen sind mit L?bej¨¹ner Porphyr gepflastert. Das Hallesche Tor ist ¨C ebenfalls aus Porphyr gemauert ¨C ein architektonisches und stadtgeschichtliches Kleinod.

Stadtbildpr?gend ist die auf einem H¨¹gel stehende Stadtkirche St. Petri, die eine bedeutende R¨¹hlmann-Orgel beherbergt. Neben der Kirche steht das Carl-Loewe-Haus ¨C Sitz des Carl-Loewe-Museums und der Internationalen Carl-Loewe- Gesellschaft (ICLG).

Carl Loewe ist in die Musikgeschichte als "Deutschlands Balladenkomponist" eingegangen. Zu seinem vielseitigen Schaffen z?hlen neben rund 500 Balladen und Liedern auch 18 Oratorien, sechs Opern, zwei Sinfonien, verschiedene Klavierkompositionen sowie Chormusik.

 

Das Stadtbildbelebungsprojekt

Der gut erhaltene bzw. wieder neu erstrahlende Altstadtkern wird dadurch getr¨¹bt, dass sich gerade im Altstadtbereich einige H?user befinden, die teilweise schon seit vielen Jahren leer stehen und deren verfallende Giebel und Fassaden das Stadtbild beeintr?chtigen.

Im Dialog zwischen den Verantwortlichen der Stadt, dem Vorstand der Carl-Loewe-Gesellschaft, der ÑÇ‘_ÌåÓýapp¹ÙÍø_ÑDz©ÊÓÑ¶ÕæÈË£¤ÊÖ»ú°æÏÂÔØ und dem Ortschaftsrat entstand die Projektidee zur k¨¹nstlerischen Gestaltung leerstehender H?userfassaden in der Altstadt mit Gro?bildern

Die beiden Dozenten Christian Siegel (Malerei/Grafik/Plastik) und Thomas Tiltmann (Bildwissenschaft/Fotografie) und siebzehn Student*innen der Kultur- und Medienp?dagogik der ÑÇ‘_ÌåÓýapp¹ÙÍø_ÑDz©ÊÓÑ¶ÕæÈË£¤ÊÖ»ú°æÏÂÔØ starteten das Kooperationsprojekt im Oktober 2020 mit einer Exkursion nach L?bej¨¹n. W?hrend des Carl-Loewe-Museumsbesuches erhielten die Studierenden eine Einf¨¹hrung in die Loewe-Biografie, bekamen einen Einblick in sein musikalisches Schaffen und konnten den Museumsfundus besichtigen. Bei einer Stadtf¨¹hrung wurden die ausgew?hlten leerstehenden Geb?ude den Studierenden vorgestellt.

In die Kunstwerke sollten Motive aus dem musikalischen Schaffen Carl Loewes einflie?en. Daf¨¹r wurde im Museum und dem Fundus nach geeigneten Motiven gesucht, die auch vor Ort reproduziert wurden.

Erste studentische Ideen und Entw¨¹rfe f¨¹r die Kunstwerke konnten im Oktober 2020 den Vorstandsmitgliedern der ICLG pr?sentiert werden. Von Mitte Oktober bis Anfang Dezember arbeiteten die Studierenden intensiv an der Realisierung und Optimierung der Kunstwerke.

Im Anschluss daran wurden die Entw¨¹rfe ¨¹berarbeitet und die finalen Entw¨¹rfe den Mitgliedern des Kuratoriums der Gesellschaft ¨¹bermittelt. Das Kuratorium wurde als unabh?ngige Jury zur letztendlichen Auswahl der finalen Entw¨¹rfe eingesetzt.

Die ausgew?hlten Kunstwerke wurden in der Zwischenzeit offiziell ¨¹bergeben und an den verfallenden Giebeln und Fassaden befestigt. Sie versch?nern und beleben nun das Stadtbild und r¨¹cken das k¨¹nstlerische Wirken von Carl Loewe in den Mittelpunkt.

Ziel dieser studentischen Arbeit ist es, dass im Sinne eines erweiterten Beuys¡¯schen Kunstbegriffes Kunst und k¨¹nstlerisch-kreatives Gestalten ein Medium der kritischen Positionierung und der demokratischen Mitsprache sein kann. Die Kunstwerke sollen nicht als abgeschlossene Objekte oder Produkte verstanden werden, sondern zum Denken, Erkennen und Diskutieren dar¨¹ber, was Kunst sein kann, anregen. Weiterf¨¹hrend standen die Entwicklung der k¨¹nstlerischen Umsetzung, Auswahl der geeigneten k¨¹nstlerischen Methoden, Positionierung der Kunstwerke, Zeitmanagement, die Auseinandersetzung mit Auftraggebern sowie die technische Realisierung der Kunstwerke als Lernprozesse der Studierenden im Vordergrund.

 

Die beiden Motive und ihre Interpretation:

L?bej¨¹ner Burgstra?e 6 - Motiv links
Carl Loewe: "Meeresleuchten" (Text: Carl Siebel)
Collage: Laura B¨¹rger, Sophie Esders, Teresa L?bner

Im Zentrum des Kunstwerks an der L?bej¨¹ner Burgstra?e 6 steht ein moderner und junger Carl Loewe, dem Bilder zu der Ballade ?Meeresleuchten¡° aus dem Kopf str?men.
Carl Loewe, als internationaler Musiker, verarbeitet sein Leben mit Tattoos. So hat er sich seine T?chter und den Kirchturm der Stadtkirche St. Petri aus L?bej¨¹n auf seinem K?rper verewigen lassen.
In mehreren Bildbereichen, die von den einzelnen Gestalterinnen entworfen wurden, wird das Lied ¡°Meeresleuchten¡± (Op.145 No.1) bildnerisch umgesetzt. Im Text dieses Liedes, der urspr¨¹nglich von Carl Siebel verfasst wurde, werden ?golden?schwere¡° in das Meer fallende Sonnenstrahlen beschrieben. Die dann von ?funkenspr¨¹hender Pracht¡° durchgl¨¹hten Wogen finden ebenso ihren Platz auf dem Bild, wie die ?Strahlen aus des Meeres Grund¡°. Die Farbgebung ist inspiriert von echten Seest¨¹cken.
 

L?bej¨¹ner Burgstra?e 6 - rechts
Carl Loewe: "Die Uhr" (Text: Gabriel Seidel)
Collage: Thomas Tiltmann, Christian Siegel

Bildpr?gend f¨¹r die Collage ist das Portrait von Carl Loewe, der mit seinem Blick in die Weite des Lebens schaut. Die Augen werden von Herzen umrahmt, die von Figuren gehalten werden. Sie
symbolisieren die Liebe Carl Loewes zur Musik, zur Kirche und zu seiner Heimatstadt L?bej¨¹n.
?Die Uhr¡° oberhalb des linken Auges stellt den Bezug zur Ballade her. Die verwendeten Noten zeigen einen Ausschnitt aus dieser Ballade und weisen auf das Schaffen des Komponisten hin.
Auf der rechten Schulter sind zahlreiche Zahnr?der eines Uhrwerkes zu sehen. Sie k?nnten zum Uhrwerk der Kirchenuhr der Stadtkirche St. Petri geh?ren.
Die Heimatliebe Loewes und seine Verbundenheit zur Stadt L?bej¨¹n werden durch ein weiteres Motiv auf der Brust verdeutlicht. Es zeigt den Turm von St. Petri, Loewes Taufkirche.

Erl?uterungen zu allen weiteren von Studierenden entworfenen Motiven finden Sie hier.

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