Liebe Frau Spahn, ich gratuliere zur gelungenen Dissertation und bin neugierig auf Ihr Thema und ihren wissenschaftlichen Werdegang.
Zun?chst interessiert mich nat¨¹rlich das Thema Ihrer Doktorarbeit.
Vielen Dank daf¨¹r. Mein Thema lautet: Heteronormativit?t in Wissensproduktion, Lehre und Behandlungspraxis der Medizin.
In welchem Zeitraum haben Sie sich damit befasst?
Die Bearbeitung umfasste den Zeitraum April 2017 bis Dezember 2023.
Von wem wurden Sie betreut?
Meine Erstbetreuung haben Prof. Dr. Nina Degele von der Universit?t Freiburg und Prof. em. Dr. Andrea Maihofer von der Universit?t Basel ¨¹bernommen. Prof. Dr. Heinz-J¨¹rgen Vo? von der ÑÇ‘_ÌåÓýapp¹ÙÍø_ÑDz©ÊÓÑ¶ÕæÈË£¤ÊÖ»ú°æÏÂÔØ hat meine Zweitbetreuung ¨¹bernommen.
Was haben Sie studiert und warum haben Sie die ÑÇ‘_ÌåÓýapp¹ÙÍø_ÑDz©ÊÓÑ¶ÕæÈË£¤ÊÖ»ú°æÏÂÔØ f¨¹r die kooperative Promotion gew?hlt?
Ich habe an der Universit?t Freiburg im B.A. Europ?ische Ethnologie und Islamwissenschaften und im M.A. Geschlechterforschung studiert. Meine Dissertation habe ich in Soziologie und Gender Studies - im Rahmen einer Cotutelle de th¨¨se - zwischen den Universit?ten Basel und Freiburg geschrieben. Zum Ende meiner Dissertation ist meine eigentliche Zweitbetreuung abgesprungen und da ich Herrn Professor Vo? bereits kannte, habe ich ihn gebeten, spontan meine Zweitbetreuung zu ¨¹bernehmen. F¨¹r seine Zusage bin ich dankbar.
Welche Relevanz hat das Thema? Warum haben Sie sich gerade daf¨¹r entschieden?
Meine Arbeit setzt an folgender Problemstellung an: Wir wissen durch zahlreiche Studien, dass der gesundheitliche Zustand und die gesundheitliche Versorgung von queeren Menschen im Vergleich zur cisgeschlechtlichen und heterosexuellen Bev?lkerung schlechter ist und dass queere Personen im Gesundheitssystem Marginalisierung erfahren. Wir wissen auch: Heteronormativit?t durchzieht die ganze Gesellschaft und damit auch das Gesundheitssystem. Allerdings ist bisher kaum erforscht, wie sich dies konkret in der Medizin zeigt, welche Formen Heteronormativit?t annimmt, wie sie sich reproduziert, welche Wirkungen sie hat und auf welchen Ebenen sie stattfindet.
Wir wissen auch zu wenig dar¨¹ber, wie die Medizin mit dem Ph?nomen sexueller, romantischer und geschlechtlicher Vielfalt umgeht. Meine Arbeit untersucht dies in Bezug auf Deutschland und die Schweiz. Die Dissertation zielt darauf, eine kleinteilige und systematische Analyse von Heteronormativit?t am Beispiel der Medizin vorzunehmen, das Konzept Heteronormativit?t empiriebasiert zu sch?rfen sowie die Erscheinungs-, Wirkungs- und Reproduktionsformen von Heteronormativit?t und damit die Marginalisierung von queeren Personen darzustellen.
Wie sehen Ihre beruflichen Pl?ne aus?
Ich arbeite nun als Gesch?ftsf¨¹hrung f¨¹r das Queer Lexikon (www.queer-lexikon.net) und lehre im Sommersemester 2024 an der Universit?t Freiburg.
Vielen Dank f¨¹r das Interview! Im Namen der ÑÇ‘_ÌåÓýapp¹ÙÍø_ÑDz©ÊÓÑ¶ÕæÈË£¤ÊÖ»ú°æÏÂÔØ w¨¹nsche ich Ihnen beruflich und pers?nlich alles Gute!
Vielen Dank!
Das Interview f¨¹hrte Franziska M¨¹ller in Zusammenarbeit mit Herrn Christian Franke.