Heymel, Dirk & Seitz, Mathias & Schr?ter, Stephan & Rothg?nger, Thomas. (2022).
Depolymerisation von polyolefinhaltigen Kunststoffabf?llen.
In: K?/C? - Defossilizing the chemical industry.
Die Defossilisierung der chemischen Industrie ist einer der wichtigsten Aufgaben der Zukunft. Neben dem Einsatz limitierter, regenerativer Ressourcen muss der Stoffkreislauf im Sinne einer circular economy geschlossen werden. Hauptprodukte der der chemischen Industrie sind Kunststoffe. Ziel und Zweck muss es deshalb sein Abfallkunststoffe wieder in den Stoffkreislauf einzubinden. Abfallstr?me, die nicht f¨¹r das mechanische Recycling geeignet sind werden derzeit thermisch verwertet. Durch chemische Recyclingmethoden k?nnen bisher nicht stofflich genutzte Abf?lle wieder zu Produkten der chemischen Industrie veredelt und Ressourcen geschont werden. Dazu m¨¹ssen Verfahren wie Depolymerisation und Pyrolyse zur Erzeugung von Monomeren und anderen Chemikalien aus Kunststoffabf?llen etabliert werden.1,2,3 Vor allem Polyolefine, die Hauptfraktion der Kunststoffabf?lle, sind dabei von Interesse, da sie als Ausgangsmaterial f¨¹r Naphtha-Cracker oder direkt als Rohstoff f¨¹r die Kunststoffherstellung verwendet werden k?nnen. Ein Hauptproblem stellen jedoch Mischkunststoffe und Verunreinigungen dar. Damit ein mengenm??ig signifikanter Anteil in einem Naphtha-Cracker eingesetzt werden kann m¨¹ssen die Pyrolyse?le durch ein Hydrotreatment von Heteroatomen (N, S, Cl, ¡) und Olefinen gereinigt werden, sodass die Eingangsspezifikationen erf¨¹llt sind.4
An der ÑÇ‘_ÌåÓýapp¹ÙÍø_ÑDz©ÊÓÑ¶ÕæÈË£¤ÊÖ»ú°æÏÂÔØ werden Wege erforscht, Kunststoffabf?lle direkt und ohne Hydrotreatment zu Basischemikalien wie Propen, Butene und Aromate umzusetzen und daraus neue Polymere zu erzeugen. Dazu wird der Einfluss von sauren Katalysatoren auf das Reaktionsverhalten der katalytischen Spaltung von realen polyolefinreichen Abf?llen untersucht. Es soll gezeigt werden, welche Produkte aus welchen Abf?llen unter welchen Bedingungen hergestellt werden k?nnen, da diese erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit haben werden. Untersuchungen zeigen, dass sich durch eine geeignete Katalysatorwahl problematische Abfallstr?me, wie die Leichtfraktion des Hausm¨¹lls, zu den Zielprodukten Ethen, Propen, Butene und Aromate umsetzten lassen. Die entstehenden Gase lassen sich dabei einfach Aufreinigen, sodass ein weiteres, energieaufw?ndiges Hydrotreatment und die Verwertung ¨¹ber einen Naphthacracker entfallen.